Wenn die erkrankte Person nicht bei Bewusstsein ist und nicht (normal) atmet, muss unabhängig von der Ursache sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.
Ist ein Defibrillator vorhanden?
Wenn in unmittelbarer Nähe ein Defibrillator zur Verfügung steht, sollten Sie diesen so rasch wie möglich besorgen. Wenn andere Personen anwesend sind: Bitten Sie diese, den Defibrillator zu holen, während Sie mit der Wiederbelebung beginnen.
Auf automatischen Defibrillatoren findet sich eine Anleitung, wo die Kontaktstellen an der Patientin/am Patient anzubringen sind. Danach befolgen Sie die Anweisungen des Defibrillators.
Herzdruckmassage
Bis der Defibrillator zur Verfügung steht bzw. wenn keiner vorhanden ist: Herzdruckmassage durchführen.
- Drücken Sie 30x mit einer Frequenz von 100 bis 120x pro Minute.
- Druckpunkt ist die Mitte des Brustkorbes.
- Die Eindrücktiefe sollte mindestens fünf Zentimeter (aber nicht mehr als sechs Zentimeter) betragen.
- Stützen Sie sich nicht auf dem Brustkorb des/der Betroffenen ab! Der Brustkorb muss nach jeder Kompression entlastet werden.
Beatmung
Wenn Sie es sich zutrauen: Beatmen Sie die/den Betroffenen 2x.
- Überstrecken Sie dafür den Kopf des/der Betroffenen nach hinten, halten Sie dessen Nase zu und umschließen Sie den Mund vollständig mit Ihren Lippen. Blasen Sie kräftig hinein und beobachten Sie dabei den Brustkorb der/des Betroffenen: wenn er sich beim hineinpusten hebt, ist die Beatmung erfolgreich.
- Warten Sie, bis sich der Brustkorb wieder senkt (Ausatmung), und wiederholen Sie den Vorgang noch einmal.
- Wichtig: Wenn die Beatmung nicht funktioniert (der Brustkorb hebt und senkt sich nicht, während Sie beatmen), ist es möglich, dass ein Fremdkörper die Atemwege verlegt. Falls Sie den Fremdkörper sehen können, entfernen Sie diesen vorsichtig. Wenn Sie keinen Fremdkörper sehen können, aber dennoch der Verdacht darauf besteht, suchen Sie nicht mit den Fingern den Rachen danach ab! Ein eventuell vorhandener Gegenstand kann so noch tiefer rutschen und das Problem verschlimmern. Fahren Sie wie beschrieben fort; eine Herzdruckmassage und wiederholte Beatmung können helfen, einen eingeatmeten Fremdkörper nach außen zu befördern. Mehr zum Thema: Notfall: Verlegung der Atemwege
Nach der Beatmung beginnen Sie erneut mit der Herzdruckmassage. Fahren Sie mit diesem Vorgehen (30x Herzdruckmassage, 2x Beatmung) fort, bis die/der Erkrankte Lebenszeichen zeigt oder die Rettungskräfte eintreffen. Wenn andere Personen vor Ort sind, wechseln Sie sich alle zwei Minuten ab; eine Herzdruckmassage ist für die Helfer körperlich sehr anstrengend.
Wer sich davor scheut, eine Mund-zu-Mund-Beatmung vorzunehmen, soll diese auch unterlassen. Wichtig ist auf jeden Fall die Herzdruckmassage!
Achtung!Ausgenommen sind Kinder, sie müssen immer beatmet werden!
Mehr zum Thema: 1x1 der Ersten Hilfe bei Kindern